Beim Parken ist Schluss mit lustig

In letzte Zeit gibt es Verhaltensweisen, die mich erschrecken. Beispielsweise die Mentalität: „Rücksicht nehmen auf andere? Warum sollte ich das tun?“ Oder den Wahlslogan von Herrn Trump abgewandelt: „Me first!“

Was ich damit meine? Ich habe das Gefühl immer weniger Leute nehmen immer weniger Rücksicht auf ihre Mitmenschen. Das kaum noch jemand meiner Frau oder mir mit Kinderwagen die Tür aufhält, daran habe ich mich gewöhnt. Das nur wenige Autos anhalten, wenn wir als Familie mit Kinderwagen und Kinderfahrrad an einem Zebrastreifen stehen, fast schon Normalität. Das Meckern der Nachbarn, wenn die Kinder im Urlaub zu laut im Garten spielen, versuche ich einfach zu überhören.

Dass aber ständig Personen ohne kleine Kinder auf den markierten Familienparkplätzen ihre Autos abstellen geht in meinen Kopf nicht rein. Dies gilt im übrigen genauso für das Parken auf Behindertenparkplätzen.

Auch ältere Kinder waren mal Kleinkinder

Okay, bei den jungen, tiefergelegten GTI-Fahrern, die ihren ganzen Verstand in ihr Auto gepackt haben, kann ich es ja fast noch nachvollziehen. Die verstehen das Wort Familienparkplatz einfach noch nicht. Aber warum parken Mütter und Väter, die ältere Kinder im Auto sitzen haben, auf den für Familien mit Kleinkindern vorgesehenen Plätzen? Oder die Omas und Opas, die immer so stolz auf ihre kleinen Enkelkinder sind aber beim Einkaufen scheinbar jede Empathie für Familien verlieren.

Wenn ich die „Falschparker“ freundlich auf ihren Fehler aufmerksam mache werde ich (teilweise wüst)  beschimpft, mir wird der Stinkfinger gezeigt oder die Personen flüchten ohne ein Wort zu sagen. Bislang hat sich erst ein einziger Autofahrer mit den Worten, „ich habe das Schild nicht gesehen“, entschuldigt.

Diese soziale Unfähigkeit auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen, ich möchte sie wirklich gerne verstehen. Sind plötzlich so viele Menschen Narzissten geworden? Haben diese Menschen in ihrem Leben von ihren eigenen Eltern immer nur das Gefühl vermittelt bekommen, die Welt dreht sich nur um sie? Oder haben diese Menschen im Leben immer nur die Erfahrung gemacht, wenn ich mich nicht um mich kümmere macht es keiner?

Was geht Menschen durch den Kopf wenn sie mit ihren Autos auf der Suche nach einem Parkplatz sind? Sehen sie nur volle Parkplätze und dann ENDLICH ist da ein freier Platz. Kommt dann automatisch vom Stammhirn die Befehlskette:  SOFORT PARKEN – SCHILD IGNORIEREN – SCHLECHTE GEWISSEN AUSSCHALTEN !!

Bequemlichkeit und ihre Auswirkungen

Oder ist es etwa „nur“ die reine Bequemlichkeit ganz nah am Eingang zu parken? Der Kausalzusammenhang – wenn ich Familien den Platz wegnehme, müssen die Familien weitere Wege vom Parkplatz zum Eingang nehmen – wollen oder können die Bequemen nicht sehen. Und wenn die Familienparkplätze alle besetzt sind, heißt das für Familien: das Kind im Maxicosi den weiteren Weg bis zu den Einkaufswagen schleppen; einkaufen gehen; den Einkauf zum Auto bringen; alles einpacken; den Wagen wieder zurück zu bringen um dann das Kind wieder den weiten Weg  zurück zum Auto zu tragen. Wenn es richtig blöd kommt ist der Parkplatz noch schmal und die Eltern haben große Schwierigkeiten ihr Kind wieder ins Auto zu befördern. Unnötige Mühen für Mütter und Väter! Und das alles nur, weil erwachsene Menschen zu bequem sind ihre Autos auf einen anderen Parkplatz zu stellen.

Oder können die Familienparkplatzwegnehmer einfach nur nicht vernünftig einparken und nutzen mit Vorliebe die breiteren Familienparkplätze? Denen könnte schnell geholfen werden: Einfach bedruckte Flyer „Mach mal wieder ein Einparktraining!“ unter die Scheibenwischer legen 😉 Ach, wenn es doch nur so einfach wäre ….

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