Erst das Kind, dann die Suppe!

Gestern war ich mit meiner Frau in einem griechischen Restaurant. Am Tisch gegenüber saß ein Paar mit einem ca. drei Monate altem Baby. Der kleine Mann – blauer Strampler, blaue Decke, blaue Mütze, bei so viel blau musste es ein Junge sein – sollte irgendwann schlafen. Die Mutter legte ihn in den Kinderwagen und zupfte hier und da herum: die Decke lag zu hoch, dann zu niedrig, das Kuscheltier zu nah, dann wieder zu weit entfernt. Das Essen wurde gebracht und die Mama nahm den Kinderwagen und rollte durch das Restaurant. Der Mann saß plötzlich alleine am Tisch, schaute kurz auf sein Essen, dann seiner davonschiebenden Partnerin hinterher, nahm sein Besteck und fing an den Fleischberg auf seinem Teller zu verkleinern. Irgendwann hatte der Vater aufgegessen und bot der Mutter an, nun das Kind zu übernehmen. Er bekam ausführliche Instruktutionen, was alles zu beachten und zu bedenken sei. Er nahm den Kinderwagen, schob ihn zum Kamin und schuckelte sein Kind. Die Mutter nahm drei Löffel ihrer Suppe, stand auf und schaute ob der Papa alles richtig machte. Anschließend setze sie sich wieder, nahm erneut ein paar Löffel, erhob sich, vergewisserte sich, dass es ihrem Kind gut ging, setze sich wieder, stand auf … Um es abzukürzen: der Vorgang wiederholte sich mehrfach. Die Suppe war garantiert schon kalt aber Hauptsache dem Kind ging es gut …

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