Schlagwort: Vater in Elternzeit

Der Dreh beim Wickeln

In den ersten Monaten ist das Wickeln meistens noch easy. Wenn Papa den Dreh erst einmal raus hat, dann ist das Windelnwechseln in wenigen Minuten erledigt. Okay, wenn der Inhalt mal etwas den Rahmen sprengt, dann ist das Windelwechseln im wahrsten Sinne des Wortes SCHEISSE. Aber Gott sei Dank ist das nicht die Regel.

Schwierig wird es erst nach acht, neun Monaten, wenn die lieben Kleinen sich drehen und für alles interessieren, was so links, rechts, unten, oben, hinten und vorne am Wickeltisch zu sehen und zu greifen ist. Dann war es das mit dem easy Wickeln.

Jedenfalls ist es bei mir und meiner Kleinen gerade so. Bis vor zwei Wochen hat sie ruhig auf dem Wickeltisch gelegen und sich maximal um die Vögel vom Mobile gekümmert. Jetzt dreht sie sich – für mich jedes Mal völlig überraschend – mal nach links, mal nach rechts, will ein Lemming sein und stürzt sich mit voller Begeisterung in den Abgrund. Auch eine 180-Grad-Drehung in der vollen Windel ist gerade sehr beliebt.

Was kann da helfen? Bevor ich mich jetzt mit meiner Kleinen zum Wickeltisch bewege, sammele ich ein paar Utensilien als Spielablenkung ein. Gelingt wunderbar. Nur müssen es immer wieder neue Anreize sein. Den Schnürschuh ihrer Schwester fand sie nur für zwei Wickelsessions super. Hingegen ist die, mit Nudeln gefüllte, Plastikflasche ein absoluter Dauerbrenner. Also Flexibilität und Kreativität sind gefragt. Und Kreativität ist von uns Vätern ja der zweite Vorname 🙂

Drei, zwei, eins und Leinen los!

Jetzt ist sie also da, meine Elternzeit. 16 Monate bin ich ab heute für meine Kleine (und für die Große) zuständig. Davon sechs Monate komplett ohne Job. Einiges werde ich so machen wie meine Frau, ein paar Dinge vermutlich so ähnlich und sicherlich einen nicht ganz unerheblichen Teil komplett anders. Und das ist gut so!

Wie wird die Zeit? Wovor habe ich am meisten Respekt? Welche geplanten Projekte kann ich wirklich angehen und wobei machen mir meine Mädels einen Strich durch die Rechnung? Wie werde ich später über meine Elternzeit denken?

Der Start ist noch ganz soft, bis zum 8. Januar sind wir Eltern zusammen an Bord. Aber dann, wenn die Frau, die acht Monate das Schiff so wunderbar gesteuert hat, tagsüber die Brücke verlässt, beginnt für meine Mädels und mich die raue See. Wann kommt der erste fette Sturm? Wo finde ich in Seenot schnell einen sicheren Hafen? Auf all diese Fragen kann ich heute noch keine Antworten geben. Ich kann nur sagen, ich freue mich riesig auf die kommende Zeit und bin gespannt, welche Abendteuer meine Kinder und ich gemeinsam meistern werden.

Es wird Zeit, Leinen los!!!!