Ich bin krank – wie erkläre ich das meinen Kindern?

Kindern erklären was Kranksein bedeutet

Seit ein paar Tagen liege ich flach. Mich hat es so richtig erwischt. Nichts lebensbedrohliches, „nur“ eine der vielen Herbstkrankheiten, die man so im Herbst bekommen kann. Die AU ist unterwegs ins Büro, meine Frau versorgt mich mit Medikamenten, Vitaminen und was ich sonst noch so brauche. Meine Schwiegermutter ist gekommen und kümmert sich morgens um die Kinder. Also alles geregelt.

Nur meine Kinder verstehen nicht, warum ihr Papa die ganze Zeit im Bett liegt. Kein Durchkitzeln morgens nach dem Aufwachen, keine Umarmung nach der Kita und auch kein Bilderbuch abends vor dem Schlafen auf Papas Schoß. Aber wie erkläre ich meinen Kleinen, dass ihr Papa krank ist? Ich habe ja keine roten Punkte auf dem Gesicht oder einen dicken Verband um den Arm. Noch viel schwieriger finde ich den Begriff ANSTECKEND zu erklären. „Nein, ich kann jetzt nicht mit euch kuscheln, ich bin krank und ansteckend!“ In den Augen meiner Kinder sehe ich nur Fragezeichen. „Papa, was ist ansteckend?“ fragt der Tiger sofort. „Kannst du mich jetzt nie mehr auf den Arm nehmen?“ Und Lila legt ihren Kopf auf meinen Bauch und streckt die Arme nach mir aus.

Ungeladene Gäste machen Papa krank

Ich schaue beide an, schüttele mit dem Kopf und erkläre: „Das ist nur für eine kurze Zeit. So lange bis die Müllabfuhr kommt. Dann kann ich euch wieder tragen, küssen und mit euch toben. Bei mir im Körper sind ganz kleine Gäste zu Besuch, die ich nicht eingeladen habe. Die machen mich schlapp und meinen Körper ganz warm. Deshalb habe ich jetzt auch Fieber und starke Halsschmerzen.“

„Und diese unsichtbaren Gäste in meinem Körper möchten auch gerne euch besuchen. Aber das dürfen die nicht! Deshalb kann ich euch jetzt nicht küssen oder auf den Arm nehmen. Die Viren, so heißen die Gäste, können nämlich nicht gut springen. Wenn wir weit genug voneinander entfernt sind, schaffen sie es nicht zu euch rüber zu hüpfen. Dann ärgern die sich und ihnen bleibt nichts anders übrig, als bei mir zu bleiben. Aber nicht mehr lange. Mama hat mir ja Tabletten gekauft. Die sind wie ein großes Müllauto und bringen alle Gäste in meinem Körper auf die Müllkippe. Und wenn sie alle gefunden haben bin ich wieder gesund und wir können wieder toben, spielen und uns umarmen. 🙂

Das Gespräch war am Dienstag. Und morgen kommt dann die echte Müllabfuhr. Dank Antibiotikum kann ich mein Versprechen halten und heute sogar den Artikel schreiben 😉

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